Alltagshelden
Frau Kellner besuchte uns über mehrere Wochen im Kindergarten, um mit uns gemeinsam das Projekt Alltag und Helden zu starten. Die Vorschul- und die Mittleren Kinder lernten in verschiedenen Blöcken, wie sie mit bestimmten Situationen umgehen können. Merksätze und Strategien sollen den Kindern helfen in gewissen Situationen handlungsfähig zu bleiben und unseren Blickwinkel zu ändern. Im ersten Block ging es um Beleidigungen und Provokationen. Durch eine Geschichte vom Löwen, der Mücke und dem Schaf verstanden die Kinder, dass er hierbei oft nur um Aufmerksamkeit und Beachtung geht. Das Schaf lässt sich total von der Mücke ärgern und geht darauf ein. Das macht der Mücke besonders viel Freude und sie macht immer weiter. Der Löwe allerdings bleibt einfach liegen und reagiert nicht auf die Mücke. Beim Löwen hat die Mücke gar keinen Spaß, weil keine Reaktion kommt, schnell hört sie damit auf. Wir wollen wie der Löwe sein, der sich durch nichts aus der Ruhe bringen lässt. In der Ruhe liegt die Kraft. Im zweiten Teil geht es um Wegnehmen und Festhalten. Die Kinder üben in Rollenspielen, ihren mutigen Stand. Beine auseinander, Schultern gerade und ich schaue dem anderen in die Augen. Wichtig hier ist die klare Kommunikation. Wir richten den Fokus auf unser Ziel und bleiben dran, wenn uns beispielsweise etwas weggenommen wurde. In Rollenspielen trainieren wir, wie wir richtig Hilfe holen. Bei Gewalt oder drohender Gewalt ist es immer wichtig und richtig Hilfe zu holen und hat nichts mit Petzen zu tun. Im letzten großen und wichtigen Block geht es um Gefühle, Bedürfnisse und Handlungen. Meine Gefühle sind mein Kompass. Es ist wichtig für Kinder zu verstehen, dass alle Gefühle erlaubt sind. Die Kinder stellen fest, dass einige Gefühle sich besser anfühlen als andere. Wir überlegten uns Strategien, um mit Gefühlen umzugehen, die sich nicht so gut anfühlen. Mit Sport austoben oder Musik hören sind gute Strategien. Andere sind nicht so gut. Trotzdem reagieren Erwachsenen und Kinder teilweise nicht so wie sie sollten. Das ist völlig okay. Niemand ist perfekt und auch wenn man einen Fehler macht, ändert dies nichts an meiner Person. Meine Familie und meine Freunde haben mich trotzdem lieb. Zum Abschluss wurden alle Kinder durch ein Abzeichen und einer Superheldenmaske zum Alltag Alltagshelden gekürt. Die Kinder waren richtig stolz und jubelten füreinander. Wir danken Frau Kellner sehr für dieses tolle und so wichtige Projekt. Die Kinder und wir als Einrichtung konnten so viel mitnehmen